Dalmatien 2010
     
 
 

 

 

 

 

 



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Blogbeitrag - Fortsetzung des Berichts nach Verlassen von Split

Leider ist in meiner Berichterstattung eine längere Pause eingetreten, was vor allem daran lag, dass ich fast 2 Wochen gesundheitliche Probleme hatte, und ich kaum am Lapi sitzen konnte . Aber manchmal war es auch das schöne Badewetter oder schlechte Internetverbindungen oder einfach nur Faulheit, weil es abends vor dem Wohnmobil schöner war als am Lapi.

Jetzt also mehr:   ……………………….  Geplant war ja, einige Tage ausruhen an der Makarska Riviera, dann weiter ins Nevreta Delta und hinauf nach Mostar und auch Dubrovnik sollte dann noch folgen.

Aber an diesem Tag warfen wir all diese Pläne über Bord ………..

Irgendwie war unsere Stimmung nicht besonders nach der Abreise aus Split. Unter dieser Voraussetzung kamen wir nach Makarska zum Camp Jure. Der Platz lag etwa 250m oberhalb des Strandes und machte keinen besonders einladenden Eindruck. Der Parkplatz weiter unten war ziemlich “vermüllt”. Trotzdem parkten wir erstmal und gingen hinunter zum Strand. Eigentlich ein toller Strand, sagte auch er uns nicht besonders zu, insbesondere auch wegen des großen Abstands zum Campingplatz. Es sollten ja jetzt ein paar Tage Meer sein.

Also weiter nach Podgora. Camp Sutikla, mitten im Ort hatten wir geplant. Aber auch hier gabs einiges, was uns nicht so zusagte.

So stiegen wir gar nicht lang aus, sondern fuhren gleich weiter. Wir hatten ja noch einige Adressen vorrätig. Aber irgendwie konnten wir heute einfach nichts passendes finden. Einmal war es der Strand, manchmal zu windig oder zu abgelegen. Und ehe wir uns versahen, hatten wir die Makarska Riviera, mit seinen Bergen, teilweise bis ans Meer wieder hinter uns gelassen und das Nevreta-Delta lag vor uns.

nevreta

Langsam nervte es mich, keinen geeigneten Platz für einen längeren Aufenthalt zu finden. Auch im Delta fanden wir einen Cp-Wegweiser und folgten ihm, was eine Fahrt quer hindurch zur Folge hatte. Die riesigen Mandarinen-Plantagen und die Bewässerungskanäle, die Verkaufsstände mit Mandarinen, Gemüse und Obst waren sehr, sehr interessant. Der Campingplatz aber wiederum nicht. Also wieder heraus aus dem Delta Richtung Magistrale. Trotzdem immer wieder herrlich Blick über die Nevreta. Schade, das Tal wieder verlassen zu müssen, aber ein Campingplatz musste her.

ston

Da wir uns mittlerweile Neum, im schmalen Bosnischen Meeresstreifen näherten, und uns jetzt auch die Adressen ausgingen, reifte der Entschluss, gleich auf die Insel Peljesac zu fahren. Hier hatten wir Camp Nevio auf unserer Liste, das im Internet nur gute Bewertungen erhalten hatte und scheinbar unsere Erwartungen erfüllen sollte. So schrieb ich Mostar und Dubrovnik erst einmal ab. In Ston, ohne Mauerbesichtigung, machten wir eine kurze Brotzeitpause und fuhren nun auf die Halbinsel.

peljesac

Ganz anders hier die Landschaft. Irgendwie ein wenig heimisch, hügelig und dicht begrünt. Viel niedrige Sträucher und Bäume. Und dicht mit prallen, roten Trauben behangene Weinstöcke. Manchmal bis an die Straße heran, dass man sie am liebsten aus dem Autofenster heraus geerntet hätte. Der kurvenreiche Weg nach Orebic führte quer durchs Landesinnere durch etliche kleine Ortschaften, vorbei an zahlreichen Weingütern und war eine abwechslungsreiche Fahrt. Die über 60km Straße verlangten zwar viel Aufmerksamkeit, waren aber sehr abwechslungsreich. Trotzdem war ich froh, als wir am späten Nachmittag im Camp ankamen. Fast 2 Wochen früher als ich geplant hatte.

nevio1

Nur drei Standplätze waren noch frei, einer davon unten am Meer. Ohne ihn weiter zu begutachten wollten wir ihn besetzen. Allein schon die paar hundert Meter die Steilküste hinunter waren ein Erlebnis, für meine Frau ganz schön nervenaufreibend. Eine schmale, Serpentinen ähnliche Straße verlief zum Standplatz, für größere Mobile kaum zu schaffen. Unten gab es kaum genug Platz zu rangieren. Aber nun war es geschafft: ein wunderschöner, gepflegter Campingplatz direkt am Strand und Wasser.

strandblick_kl

Hier wollten wir bleiben und uns erholen von der doch etwas längeren, erlebnisreichen Anreise. Ungewollte wurde sie länger als letztlich gewollt ………

Jetzt wollten wir uns erst einmal von der bisherigen Reise erholen. Immerhin waren wir schon fast 2 Wochen unterwegs und haben hier  schon den 7. Campingplatz angesteuert. Und die 1500km Fahrtstrecke war zwar nicht sehr stressig, ließ sich aber doch fahren mit unserem alten Gefährt.

Der Platz hielt, was wir uns von ihm versprachen. Schöne Stellplätze direkt am feinkieseligen Strand. Alles war sauber und gepflegt, und wie sich einzelne Parzellen oder einige Mobilheime in den Steilhang einpassten war einfach unglaublich. Das Wetter bei unserer Ankunft war auch super und lud zum Baden und Schnorcheln ein. Es herrschte auch immer etwas Wind und leichter Wellengang. Aber genau dies war wohl schuld daran, dass ich gegen Abend enorme Rückenschmerzen bekam. Das Treibenlassen auf der Luftmatratze und das anschließende Schnorcheln war wohl zu viel für meine Bandscheiben. In der Nacht wurden die Schmerzen immer schlimmer und am Morgen kam ich nur mit großer Mühe aus dem Bett. Ich konnte weder länger sitzen oder laufen. Lediglich das Liegen auf unserer großen Luftmatratze brachte Erleichterung. Auch in der folgenden Nacht wurde es nicht besser und zu Morgentoilette hätte ich fast einen Helfer gebraucht !! In dieser Nacht hörte ich auch erstmals die nur auf Peljesac vorkommenden Schakale in der Ferne in den gegenüberliegenden Weinbergen heulen.

nevio3_thumb2

Ein Schauspiel, das fast jede Nacht zu hören war – mal lauter, mal weniger laut. Es folgte noch ein weiterer Sonnentag auf dem Luftbett. Zwei volle Tage nur Liegen und Lesen war ungewohnt für mich und langsam wurde mir langweilig. Ich hatte noch überhaupt nichts von der Umgebung gesehen und direkt vor meiner Nase stand der höchste Berg der Insel. Der Gipfel des Sv. Ilija wäre mit seinen 961m Höhe in 3-4 Stunden erreichbar – für mich jedoch z.Zt. unerreichbar.

Am 3.Tag konnte  ich endlich wieder längere Strecken laufen und so den Platz hinauf bis zum Konzum erkunden. Am nächsten Tag fühlte ich mich schon so gut, dass ich mein Bike unter den Protesten meiner besseren Hälfte ausführen konnte. Ihn fuhr hinein nach Orebic um meinen VIP-Stick aufzuladen und schaute mich etwas im Städtchen um. Als ich nach knapp 7-8km zurückkam, spürte ich meinen Rücken schon wieder. Noch ein wenig schwimmen tat gut und am nächsten Morgen ging es dann wieder einigermassen. Was überhaupt nicht klappte, war längeres Sitzen am Laptop. Deshalb trat jetzt auch eine größer Lücke in meiner Blog-Berichterstattung ein. Lediglich ein wenig Surfen im Forum und Kontakt mit daheim über Skype war möglich. Der Wetterbericht kündigte Regen und Wind. Wie dies gemeint war, habe ich ja schon im Blog “Samstag,25.September” beschrieben.

nevio4a_thumb2

Sonne und Sturm am Strand vor dem Wohnmobil

 

Das Bergsteigen verschob ich erstmal auf unbestimmte Zeit, zumal ich ja das Ganze alleine angehen musste und mir das Risiko wegen meiner Bandscheibe doch zu groß war. Vielleicht ergab sich ja nächste Woche noch eine Möglichkeit. Ich denke auch, es war nicht der letzte Besuch auf der Halbinsel und so könnte ich mich später noch besser vorbereiten.

Am Sonntag beruhigte sich das Wetter und wir beschlossen, am folgenden Tag Kurcula zu besuchen und anschließend gleich weiter über Viganj zur Nordspitze nach Loviste umzuziehen. Wir begannen dann schon am Sonntagabend alles nicht mehr nötige zu verpacken um am Montag zügig den Platz zu verlassen. So waren wir schon frühen Vormittag am Bootssteg für die halbstündige Überfahrt nach Korcula. Wer einmal in der Gegend ist und die Möglichkeit hat, das Städtchen zu besichtigen sollte dies nicht versäumen.

korcula_thumb2

Die Beschreibungen von anderen Campingplatzbewohnern war nicht übertrieben: “Klein-Dubrovnik” eben. Wir hatten Glück, dass nicht allzu viele Besucher dort waren und wir konnten in aller Ruhe durch die schmalen Gässchen schlendern und das eine oder andere Bier und einen Kaffee trinken. Am späten Nachmittag brachte uns das Schiff zurück und wir machten uns auf den weiteren Weg unserem neuen Ziel entgegen.

Langsam fuhren wir die Uferstraße entlang nach Viganj, vorbei an einigen Campingplätzen. Hier sollte es besonders windig sein, was die vielen Surfcamps auch bewiesen. Die Plätze waren noch gut besucht und überall sah man Surfbretter. Ich fuhr recht langsam, meist im ersten Gang. Deshalb stieg wohl auch die Temperatur des Kühlwasser – dachte ich. Am Ortsausgang ging es etwas bergan, weiter vorne sah man aber einen hohen Berg, den es wohl zu überwinden galt. Und tatsächlich ging es  nun steil bergauf. Und auch die Temperaturanzeige ging nun nach oben. Langsam macht ich mir etwas Sorgen deswegen. Die Straße war aber genau hier so schmal und steil, das ich nicht anhalten wollte. Nun war die Temperatur schon im roten Bereich – langsam musste ich was unternehmen. Gott sei Dank sah ich 100m vor uns einen Parkplatz und es war höchste Zeit zum Anhalten. Der Kühler kochte  schon, oder eigentlich schon nicht mehr – aus Wassermangel. Alles Mögliche ging mir jetzt durch den Kopf. So nun erst mal Ruhe bewahren, Motor und sich selber abkühlen lassen.

Den tollen Ausblick die paar hundert Meter hinunter nach Viganj und hinüber nach Korcula konnten wir nicht so recht genießen.

ausblick_thumb2

Ich hatte den Wagen bergab gestellt, was wiederum große, unbegründete (?) Ängste bei meiner Frau hervorrief, er könnte nun wegrollen. Nun wollte ich mal unter die Haube schauen: nichts zu sehen. Also Handschuhe an und Kühlerdeckel langsam aufmachen. Er sprang mir auch schon entgegen, aber kein Wasser. Gut dass man im Wohnmobil genügend davon dabei hat, und das brauchte ich auch. Mehr als 5 Liter füllte ich nach. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wo das alles blieb. Aber langsam füllte sich der Ausgleichsbehälter und die Temperaturanzeige war wieder im Normbereich. Ich kontrollierte noch  den Ölmessstab um sicher zu sein, dass es nicht dort drin war – aber wohl nicht. Aber unter dem Motor stellte ich nun Wassertropen fest. Und tatsächlich war neben einer Schlauchschelle ein Loch, aus dem nicht gerade wenig Wasser tropfte. Nun war guter Rat teuer: Anrufen, aber wo? oder mit Isolierband abkleben würde wohl nicht viel helfen, wenn der Druck wieder steigt. Mir kam nach einiger Zeit die Idee, einfach den Schlauch um die kaputten 3cm zu kürzen und wieder an zu bringen -  wenn sich die Schelle lösen ließ -  und ein erster Versuch zeigte, die Schrauben waren leicht gängig. Also den Schlauch lösen und abschneiden. 2-3 Liter Wasser liefen auch wieder heraus, aber ich konnte ihn wieder befestigen und er wurde tatsächlich dicht, was auch ein Probelauf bei längerem Standgas bestätigte.

Zwischenzeitlich hatte auch ein Auto neben uns gehalten, und wie sich herausstellte, waren es Wohnwagencamper, die von Nevio aus einen kleinen Ausflug unternahmen. So entschloss ich mich dazu, die Probefahrt zurück zum alten Camp zu  machen, da ich mir dort, wenn nötig, weitere Hilfe erhoffte. Die Camper erklärten sich bereit, uns zu verfolgen, und uns eventuell zu helfen. Aber alles verlief ohne Probleme. Mittlerweile wurde es langsam dunkel und wir lagerten nochmals eine Nacht auf unserem alten Camp. In dieser Nacht waren die Schakale so laut, ich schätze nur 100m entfernt im nahen Olivenhain, dass meine Frau eine Gänsehaut bekam vom Geheule.

Am nächsten Morgen brauchten wir nicht viel zu verstauen und nach einer Wasserkontrolle gingen wir den Berg hinüber nach Loviste ein weiteres Mal an. Alles verlief problemlos und die 20km Wegstrecke waren schnell zurück gelegt, so dass wir diesmal schon vor Mittag einen neuen Stellplatz erreichten. Bereits auf Nevio dachten wir, nun könne kein schönerer Fleck mehr kommen. Aber weit gefehlt: hier war es noch schöner !  Eine windgeschütze Bucht mit einem ruhigen Campingplatz und einem sehr zuvorkommenden Besitzer.

     
   

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